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Lebensraum

Das bevorzugte Revier des Fischotters sind durch Kleingewässer vernetzte Flüsse oder Seen. Ein Fischotterpaar benötigt annähernd 7-10 Kilometer entlang einer stehenden Gewässerfläche oder 20 Kilometer Flusslänge mit den dazugehörigen Nebengewässern als Lebensraum. Die Ufer der Gewässer müssen breite Röhrichtzonen oder Gehölzbestände aufweisen, die ihm Deckung und Möglichkeiten zur Anlage seiner Baue bieten. Auch ruhige Sonnenplätze dürfen im Revier nicht fehlen.

 

Vorkommen des Fischotters

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Eurasischen Fischotters (Lutra lutra LINNAEUS, 1958) erstreckt sich über den gesamten europäischen Kontinent, über Teile von Vorderasien bis nach Sibirien sowie Ost- und Südostasien. Auch in Nord-Afrika und im Nahen Osten kommt diese Otterart vor. Innerhalb seines Verbreitungsgebietes ist der Fischotter jedoch in vielen Regionen bedroht oder fehlt ganz. Auffällig ist die große „Verbreitungslücke“ in den Industrienationen Mitteleuropas.

In der Roten Liste von Deutschland 1998 galt der Eurasische Fischotter noch als vom Aussterben bedrohte Art (Kategorie 1). Seine  Bestände waren bis dahin langfristig sehr stark zurückgegangen. In der aktuellen Roten Liste von 2009 wird der Eurasische Fischotter in die Kategorie 3 („gefährdet“) eingeordnet[1]. Für diese deutliche Bestandserholung werden Naturschutzmaßnahmen verantwortlich gemacht.

Trotz einer langsamen Wiederausbreitung und stabiler Bestände v.a. in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und zum Teil auch in Schleswig-Holstein und Bayern muss der Fischotter bundesweit aber immer noch als „sehr seltene“ Art eingestuft werden. Vor allem diese sechs Bundesländer sind somit von besonderer Bedeutung für das Überleben des Fischotters in Mitteleuropa. Um die Bestände weiter zu stabilisieren und ihre Erweiterung zu fördern, ist die Fortführung geeigneter Schutz- und Hilfsmaßnahmen auf lange Sicht erforderlich.



[1] Haupt, H. et al. (2009): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere.

   Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 70 (1). Hrsg. Bundesamt für Naturschutz Bonn-Bad Godesberg